Der Missionarische Gott: Jesus und Gottes Mission

Bevor wir über die Mission Jesu nachdenken, müssen wir uns fragen, wer ihn gesandt hat und worin bestand sein Anliegen?

Gott ist ein sendender Gott. Gott sandte Engel, um die Menschen zu beschützen (2. Mose 23,20), Propheten, um seine Botschaft zu verkünden (Jesaja 6,8-9), sein Wort auf die Erde (Psalm 107,20) und sogar seinen eigenen Sohn (Johannes 3,16; 8,42).

Gott möchte sein Herzensanliegen mit anderen teilen und ihnen zeigen, wie sehr er sie liebt und wie sehr er sich eine Beziehung zu ihnen wünscht. Die liebevolle Beziehung, die Gott mit Adam und Eva hatte, zerbrach aufgrund der Sünde des Menschen gegen Gott.

Deshalb sandte Gott Jesus, seinen eigenen Sohn. Er kam, um durch seinen Tod und seine Auferstehung die Sünde zwischen den Menschen und Gott zu überwinden. So hat Jesus eine Verbindung zu Gott ermöglicht. Jesus ruft alle Menschen in seine Nachfolge, damit die Menschen Frieden mit ihrem Schöpfer haben und ihn anbeten.

Gottes Liebe in Wort und Tat

Im Zentrum seiner Botschaft und seines Handelns stehen die Liebe zu Gott und die bedingungslose Nächstenliebe.

Jesus geht auf die Menschen in ihrer Not zu. Er geht dorthin, wo Not herrscht, und hilft den Betroffenen. Die Not ist vielfältig, körperliche Gebrechen oder soziale Nöte.

Ich denke an die Hochzeit zu Kana: Das erste Wunder Jesu (Johannes 2). Unzählige Heilungen, Totenerweckungen, die Speisung der Fünftausend zeigen Jesu Herz für Menschen in Not. Die aufgeführten Zeichen und Wunder, die nur in den Evangelien zu finden sind, sind ein Beweis für seine Sendung – damit wir an ihn glauben können (Johannes 20,30.31).

Jesus antwortet in Wort und Tat auf die Nöte der Menschen. Seine Predigt war auf das Reich Gottes ausgerichtet, und wer Heilung brauchte, den heilte er (Lukas 9,11). Petrus fasst das Wirken Jesu treffend zusammen und zeigt, dass die Predigt durch Taten unterstrichen wurde (Apostelgeschichte 10,36-38).

In seiner Verkündigung sprach Jesus von der Herrschaft Gottes. Das entrissene Reich Gottes soll zurückgewonnen werden. Menschen, die Gott fern sind, sollen in die Gemeinschaft mit Gott zurückgeführt werden. Dies geschah durch seinen Tod am Kreuz, stellvertretend für die Sünden der Menschheit. Die Mission Jesu war aber nicht auf diesen Moment beschränkt. Sein ganzes Leben zeigt, wie er die Liebe Gottes auf die Erde brachte und die Menschen dazu aufrief, einander zu lieben und zu dienen. Die Botschaft Jesu war geprägt von Liebe und Mitgefühl. Immer wieder betonte er, dass es nicht um die Erfüllung von Gesetzen oder das Einhalten von Ritualen gehe, sondern um die Beziehung zu Gott und die Liebe zum Nächsten. „Das ist das erste und größte Gebot“, sagte Jesus, „liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst“. (Matthäus 22,37-39) Wo Menschen sich Gott unterordnen, mit ihm leben, seinen Willen tun und die Menschen lieben, wird Gottes Herrschaft sichtbar.

Dienst aus einer engen Beziehung zum Vater

Jesus lebte in enger Gemeinschaft mit seinem himmlischen Vater. Sein Leben war geprägt von Gott und davon, den Willen des Vaters zu tun. Schon bei seiner Taufe durch Johannes den Täufer wurde die enge Beziehung zwischen Jesus und Gott deutlich, als eine Stimme aus dem Himmel sprach: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ (Matthäus 3,17). Diese Beziehung zwischen Vater und Sohn war für Jesus zentral und prägte seine gesamte Mission.

Als Jesus dann in die Wüste ging und vom Satan versucht wurde, zeigte er, dass er bereit war, den Willen Gottes zu tun und nicht den Versuchungen des Bösen nachzugeben. Erst nach dieser Prüfung begann Jesus seinen öffentlichen Dienst, indem er durch Galiläa zog und predigte.

Erst wenn wir unsere Abhängigkeit von Gott erfahren und uns dessen bewusstwerden, bekommt unser Dienst eine andere Qualität. Ich muss mir bewusstwerden, dass nicht ich die Missionsarbeit mache, sondern dass ich in die Mission Gottes hineingenommen bin.

Mission als Lebensstil

Eine zentrale Rolle in der Mission Jesu spielten seine Jünger. Er rief sie auf, ihm nachzufolgen und die Botschaft der Liebe weiterzutragen. Jesus lehrte sie und gab ihnen Aufgaben, damit sie selbst Teil seiner Mission werden konnten. „Geht hinaus in die ganze Welt“, sagte Jesus, „und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ (Markus 16,15)

Unser Leben ist endlich, und Gott will auch nach uns durch Menschen wirken, und dazu braucht er eine neue Generation, die in Abhängigkeit von Gott lebt und sich ihm ganz für die Ausbreitung seines Reiches anvertraut.

Das ganze Leben eines Christen ist Mission. Sie ist ein Lebensstil und eine Grundhaltung. Obwohl Christen gerne zwischen ihrem täglichen Glauben und dem Ruf zur Mission unterscheiden, ist beides untrennbar miteinander verbunden. Der Auftrag gilt allen Christen. Auch wenn die Arbeitsfelder unterschiedlich sein mögen, der Auftrag bleibt immer derselbe.

Deshalb ist Mission nicht nur etwas für einige ausgewählte Christen. Sie ist der zentrale Auftrag für alle, die Jesus Christus kennen und an ihn glauben. Das ist der Grund, warum Gemeinden existieren, warum Gott uns die Bibel gegeben hat und warum er immer noch Wunder tut. Und es ist der Grund, warum Jesus noch nicht wiedergekommen ist: Gott will, dass noch mehr Menschen gerettet werden (2. Petrus 3,9).

Über den Autor

Viktor Schütz

Viktor Schütz

Leiter der Missionszentrale

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